Nordspanien – Vueltaland
21. Juni – 6. Juli 2023 6463 gefahrene Kilometer
2021, bei unserer Reise zu den Kanarischen Inseln, sind wir, als wir die Pyrenäen hinter uns gelassen haben, am südlichen Rand des Kantabrischen Gebirges entlang bis Santiago de Compostela gefahren – mein erster Kontakt. Im Frühjahr habe ich mir diese Berge in unmittelbarer Atlantiknähe genauer angesehen. Die Vuelta, das spanische Gegenstück zur Tour de France, ist hier zuhause. Ich durchsuchte die Etappenpläne des Radrennens bis 2016 und markierte die spektakulärsten Gipfelankünfte und Pässe auf meiner Karte. Schon war meine Route durch diese hohen und wilden Berge fertig.
Ein Problem gab es allerdings noch. Wochenlang vor Abfahrt beobachtete ich täglich das Regenradar und das lies nichts Gutes erwarten: eigentlich täglich ab Mittag Regen und Gewitter – aber was solls! So schlimm wie letztes Jahr in Schottland wirds schon nicht gleich werden.
1. Tag, Mittwoch 21. Juni
08:10 Uhr, leichter Regen. Mein erstes Ziel ist der Campingplatz Europa in Bardolino am Gardasee. Den Regen Zuhause lasse ich schnell hinter mir. Das Thermometer steigt von Stunde zu Stunde und nach Trento haben wir satte 37°.
Nach einer ausgiebigen Kaltwasserdusche schlendere ich am See entlang in den Ort. Man spricht deutsch und die Suche nach einem freien Pizzaplatz nervt, schon im Juni alles voll. Wiedereinmal stelle ich fest: eine Nacht Gardasee reicht.
Bei der Hitzeschlacht wurde fast alles nass
2. Tag, Donnerstag, 22. Juni
Nach ca. 2 Stunden Fahrzeit habe ich „Deutschland“ endgültig hinter mir gelassen, ich bin in der Poebene. Mein heutiges Ziel ist das noch von Zuhause aus gebuchte Hotel Trieste in Boves bei Cuneo. Warum habe ich diese Anfahrtroute gewählt? Ich möchte nach Jahrzehnten wieder einmal auf den Tendepass, den ich in bester Erinnerung habe.
Das „Trieste“ entpuppt sich als ein altes Jazzhotel, voller Bilder und alter Möbel, das seine besten Jahre jedoch erkennbar hinter sich hat. Ein Bummel abends durch Boves bestätigte: so stelle ich mir Italien vor.
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