Es hat leider etwas länger gedauert, aber hier unsere Bewertung über das chinesisches Reiseunternehmen.

 

Während der zweijährigen Vorbereitungszeit auf die Reise hatte ich eigentlich einen sehr guten Eindruck von dem chinesischen Reisebüro Tibetreisen.com/Greatway gewonnen. Alle Anfragen wurden immer sofort beantwortet. Wie sich im Verlauf der Reise später zeigen sollte, war dieser erste Eindruck jedoch eine große Täuschung.

Heute, nach Abschluss der Reise, sehe ich außerdem die überraschende Einreiseverweigerung vom letzten Jahr in einem anderen Licht – ich glaube Greatway inzwischen kein Wort mehr. Nach dem ganzen Chaos, dem wir heuer ausgesetzt waren, ist zu vermuten, dass sie auch 2012 organisatorische Probleme hatten und das Einreiseverbot einfach vorschoben. Sie haben 2012 fast 1000 Euro von unserer Anzahlung behalten. Eine Anrechnung auf die Reise 2013 erfolgte nicht.

 

Doch langsam und der Reihe nach:

Ich möchte an dieser Stelle nicht mehr auf die ganzen Streitereien innerhalb der Gruppe eingehen, bei denen es um die Aufteilung des Reisepreises ging. Aber auch hier wurde uns später klar, dass von chinesischer Seite unterschiedliche Informationen gestreut worden waren und dadurch einige Ungereimtheiten erst entstanden sind.

Wie bereits berichtet, hatten wir schon in der ersten Woche in Kirgistan  große technische Probleme mit unseren Maschinen. Deswegen war es uns nicht möglich, den vorgegebenen Einreisetermin nach China am 10. Oktober einzuhalten. Am Vorabend des 10. hatten wir die Bikes wieder soweit in Ordnung, dass wir die Grenze mit einem Tag Verspätung erreichen konnten. Tibetreisen.com teilte uns mit, dass dies in Ordnung geht. Allerdings entstehen dadurch zusätzliche Kosten von 400 Dollar, da extra für uns ein Führer mit eigenem Auto an die Grenze fahren muss. Wir waren einverstanden und brachen sofort auf, um am anderen Tag gegen Mittag, wie abgesprochen, an der Grenze zu sein. Leider konnten wir auch diesen Termin nicht halten, wieder machten uns die Bikes einen dicken Strich durch die Rechnung.

So schafften wir die Einreise nach China erst gegen 16 Uhr und waren doch sehr überrascht, als hier nicht etwa ein Pkw, sondern ein Kleinbus auf uns wartete, in dem schon zwei irländische Rucksachtouristinnen saßen. Neben dem Bus standen zwei Belgier mit ihren Motorrädern, die auch erst heute eingereist waren. Nur wegen uns war das Fahrzeug also wirklich nicht gekommen.

Wir machten uns sofort auf den 80 km langen Weg zur Immigrationsstation. Schon nach 20 km musste ich zum zweiten Mal an diesem Tag mit einem Platten am Hinterreifen anhalten. Die Guides machten mir in der anbrechenden Dämmerung unmissverständlich klar, dass wir das Motorrad noch heute bis zur Immigrationsstadion bringen mussten, denn morgen sei dort wegen Feiertag geschlossen. So luden wir die Honda kurzerhand in den Bus ein und erreichten die Station erst gegen 19 Uhr.

Einige Tage später dann folgende Nachricht vom Reisebüro: durch die verspätete Ankunftszeit an der Immigrationsstation mussten die Beschäftigten dort länger Dienst leisten und zudem waren zusätzliche Fahrzeuge erforderlich, um sie nach Hause zu bringen. Ihre gewohnten Fahrgemeinschaften waren wegen der Überstunden nicht mehr vorhanden.  Dafür wurden uns weitere 2800 Yuan (340 Euro) berechnet. Wir ließen diese Forderung zunächst unbeantwortet.


3 Comments

frehni · 18. Oktober 2014 at 11:43

Hallo Peter

Sicher ärgerlich was Dir da passiert ist. Aber der Büroapparat von China ist ja eigentlich bekannt. Auch das immer kosten anfallen wen man vom Abgemachten abweicht.
Ok. ich war mit einer anderen Agentur dort…und kann nichts Negatives über China… Tibet oder die Guides berichten. Im gegenteil.. man liess mich frei fahren.
Oft ist es auch der Ton der die Musik macht.

Wünsche Dir weiterhin viel Spass auf Deinen reisen

Greatway Team · 12. Dezember 2013 at 05:18

Was Peter Schuster geschildert ist unvollstaendig und uneherlich. Als Polizist hat er spontan die fest gebuchte eigene Reise storniert, um sich an einer anderen grossen Gruppe einen Monat spaeter anzuschliessen. Wir haben es gestattet und keine Stornokosten verlangt. Wir denke, es ist rein aus Kostengrund. Es gab ein Fahrzeug in dieser grossen Gruppe aus ungewoehlichem Grund ausgetritten, dann muss Herr Schuster mehr bezahlen, wegen weniger Reiseteilnehmer. Die Reisekostenteilung werden von den Reiseteilnehmer selber geregelt und Greatway wird es nicht einmischen. Hr. Schuster wollte diese Reise wieder stornieren, eigentlich wollen wir seinen Reisewunsch erfuellen und haben alles bestens getan, ihn und seinen Mitfahrenden insgesamt 800 USD zu unterstuetzen.
Leider Pech kommt nicht einmal. Der Motorrad von Peter Schuster hatte Panne in Kirgistan und koennte nicht rechtzeitig zum Reisetermin kommen. Spontan haben wir angepasst und organisiert einen Tag spaeter einzureisen. Einen Tag spaeter streikte ein Motorrad wieder an der Grenze, unser Reisefuehrer mit Begleitsfahrzeug musste bis Abend warten, dann 100km zum Zollgebaeude hinfahren. Wir haben die Zollbeamte haengen lassen, am naechsten Tag sind die islamischen Feiertagen (Corban Festival), es bedeutet, Verzollung koennte nur an diesem Tag geschehen, nicht morgen. Mit viel Muehe haben wir es geschafft. Wegen Feiertagen haben wir Problem mit befristeten chinesischen Fuehrerschein, die Reisegruppe koennte verspaetet von Kashgar zum Highway Xinjiang – Tibet fahren. Es ist unser Mangel von der Reiseleistung.
Alle Aerger von Peter Schuster ist wegen Mehrkosten in der Hoehe von 2800RMB, weil er und sein Kollege bis Abend zur Grenze fahren koennten und die Problematik verursacht hatten. Aus fairen Grund wollten wir nur 800 RMB weniger kassieren, nicht die ganze Summe 2800 RMB freizusprechen. Wir wissen, die Deutschen sind konkret und vernuenftig. Wir sind kooperativ und flexibel, aber nicht zu brechen.

Sanne und Thomas · 2. Dezember 2013 at 04:24

Hallo Peter,
Deine Schilderungen decken sich voll und ganz mit unseren Erfahrungen in diesem Sommer, das Erlebte war demnach sicherlich kein einmaliger Ausrutscher, da scheint System hinter zu stecken. Nie haben wir für so viel Geld so wenig Gegenleistung erhalten!
Was ist eigentlich aus der unsäglichen Zollforderung gegen euch geworden? Das zumindest blieb uns erspart …

Beste Grüße aus Thailand!

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