Pünktlich um 08:30 Uhr legt die Fähre am Sonntagmorgen in Alcudia an.

Die Nacht war nicht so der Hit! Wir hatten keine Kabine gebucht, aber unsere Matten und Schlafsäcke dabei. Draußen war es zu naß und zu windig, innen überall die kalte Zugluft der Klimaanlage. Herbert hat in der Nacht dermaßen Nackenschmerzen bekommen, dass er sich vom Schiffsarzt Schmerztabletten, seine waren natürlich unten am Bike, holte.

Ebenso nicht unbedingt der Hit dann das Verlassen der Fähre. Wir sind auf Mallorca und es schüttet wie aus Kübeln. Ein stattliches Gewitter begrüßt uns gebührend, worauf wir aber gerne verzichtet hätten.

Schnell finden wir ein nettes Kaffee und Frühstücken erstmal in aller Ruhe.

Nach fünf Nächten im Zelt entschieden wir uns, ein Hotel zu nehmen, zumal Mallorca ist nicht gerade mit Campingplätzen gesegnet ist.
Dass unsere Standortwahl dann gleich auf den Ballermann in S`Arenal fällt, hatte nun wirklich nicht den Grund, um sich hier, wie die ein Großteil der anderen Terroristen, äh Touristen, jeden Tag die Kante zu geben.
Vielmehr war ausschlaggebend, so am Donnerstag schnell an der Fähre in Palma zu sein und zudem liegen wir für die beiden geplanten Touren in den gebirgigen Nordosten und Nordwesten der Insel fast ideal in der Mitte.

Zweifellos gab es, wie wir natürlich erst später beurteilen konnten, auf Mallorca den besten Sangria der gesamten Reise.
Drei Tage Mallorca liegen hinter uns.
Wir haben die Ma 10, die Küstenstraße durch den gebirgigen Norden von West nach Ost auf ganzer Länge befahren.
Dabei zeigte sich der Westen eher lieblich, während der Osten schroff und sehr felsig ist..
Absolutes Highlight war der Abstecher von der Ma 10 hinunter ans Meer nach Sa Calobra (auf spanisch die Schlange).

Für mich eine der spektakulärsten Panoramastraßen, die ich bisher gefahren bin.
Nach all den Jahren, die ich in den Bergen der Erde unterwegs war, lernte ich doch noch etwas Neues kennen: Krawattenknoten in einer Straße?
Im berühmte Nus de sa Corbata führt die Straße in einem kühnen Winkel von 270° unter sich selbst durch.

dav

In den Pyrenäen gibt es diese Kurve ebenfalls, die bin ich jedoch noch nicht gefahren.
Bis auf die Straße nach Sa Calobra bietet Mallorca für Biker wenig. Zuviel Verkehr, zuviele Touristen unterwegs!
Doch es galt, noch eine Entscheidung zu treffen!
Nachdem die Wetteraussichten für die Pyrenäen alles andere als gut waren, schlug ich vor, anstelle wie geplant die Fähre nach Barcelona gleich die nach Valencia zu nehmen, um dann so schnell wie möglich nach Andalusien und auf die Kanaren zu kommen. Vielleicht waren die Wetteraussichten dann bei der Rückfahrt besser. Doch Herbert, er war wegen seiner Nackenverspannung auf Mallorca nicht gefahren, und Karl überstimmten mich: „Es wird schon nicht immer regnen.“
So geht es morgen mit der Fähre nach Barcelona.

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