Eigentlich wollten wir nur berichten, dass die 260 km von Buchara nach Samarkand kein Problem darstellten. Weit gefehlt.
Aber der Reihe nach. Nach einem guten Frühstück verlassen wir ein wenig wehmütig das schöne Hotel Amulet. Aber Wat mutt, dett mutt.
Unterwegs treffen wir noch einen Rumänen, Adrian, der allein unterwegs ist und er schliesst sich auch gleich an.
So 50 km vor Samarkand hat die BMW Zündausfall und bleibt einfach stehen. Kein Überbrücken, kein Anschieben hilft. Dann tauschen wir unter tatkräftiger Anleitung durch Adrian die Batterien von Honda und BMW, jetzt geht die BMW, aber nicht mehr die Honda.
Das heisst, Batterie im Eimer, trotz Kontrolle vor der Abreise.
Adrian und ich fahren mit unseren Mopeds dann nach Samarkand, ich check im Hotel ein, Bau die Batterie (von der Honda) aus, bestell mir ein Taxi und wir fahren zurück zum wartenden Peter.
Ich glaub ich hab den langsamsten Taxifahrer von Usbekistan erwischt. Grad dass er seine traditionellen Weisen aus dem Radio nicht mitsingt, tanken muss er dann auch noch und ich hoffte, dass er nicht der Muezzin einer kleinen Gemeinde war und noch zum Gebet fuhr.
Nach einer guten Stunde konnten wir die Batterie dann in die Honda montieren und nach einer weiteren guten Stunde waren wir am Hotel, 20.00 Uhr.
Wenigstens ZDF können wir empfangen und somit das ‚wichtige‘ Spiel gegen die Schweiz verfolgen.
Morgen versuch ich dann mal eine Batterie auf zu treiben.
Am Sonntag, 27.05., einen Laden, oder wie man hier so schön sagt, Basar, auch Magazin, ist ein wenig schwierig. Doch der Hotelmanager setzt mich in den Wagen und dann geht’s los, aber wie. Leider kennt er nicht alle Schlaglöcher auswendig und so rauschen wir in so manches voll hinein. Aber cool rauchend, nebenbei noch dauer hupend, Musik auf Anschlag fahren wir die paar Autowerkstätten, die sonntags nicht ruhen wollen, ab.
Nach fast zwei Stunden finden wir einen, der die Batterie testen kann und er meint, die wird schon wieder.
Allein mir fehlt der Glaube, bei solchen Geräten.
Montag, 28.05., gegen zehn bringt der Mechaniker, der kaum grösser war als die Batterie, Sogar ich kam mir riesig vor, sie im Hotel vorbei mit der Hiobsbotschaft, Batterie kaputt. Wahrscheinlich zu Tode gefürchtet.
Aber für was haben wir die Crew vom Shaxzoda Hotel. Behzod an der Rezeption rief sofort seinen Chef an, der innerhalb von fünf Minuten da war und meinte: „Dawei, Josef, my friend, Basar.“
Da aber gestern schon riesige Verständnisschwierigkeiten auf dem Programm standen, bekam Behzod den Befehl, mit zu fahren, was mir sehr gelegen kam, da er sehr gut englisch spricht.
Der Chef fährt aber selbst, heute aber sehr gemässigt.
Wir klappern wieder ein paar Läden in Samarkand ab, doch überall nur dieses lästige Kopfschütteln. Ich seh mich schon länger in der Stadt, wenn ich mir wirklich eine aus Deutschland schicken lassen muss.
Die beiden vor mir im Auto, auch der Bischof sitzt hinten, beruhigen mich, wir finden schon eine.
Wir fahren eine gute halbe Stunde ausserhalb der Stadt zu einem, tja , wie soll ich das beschreiben, Automarkt. Automarkt, das heisst viel Gehupe, da das, so scheint es, in Usbekistan das wichtigste Untensil am Auto ist, gehupt wird immer.
Dann gibt es dort verschiedene Läden. Reifen, Zierkappen, Radios, alles was dein Herz rund ums Vehikel begehrt.
Und da ist eine ganze Reihe an Händlern, und was bieten die an, jaaaaa, Batterien.
Beim vierten werden wir fündig, hat zwar nicht die gleichen Ausmasse, aber wen kümmerts.
Die grosse Wahl hab ich eh nicht.
Ziemlich stolz und 113 Dollar leichter, 70 die Batterie, 43 für die Taxifahrt, trag ich die Batterie vor mir her.
Batteriewasser ist dabei, auffüllen und drei Stunden warten, dann kann ich sie einbauen. Ziemlich gut gelaunt fahren wir drei Richtung Shaxzoda. Vorher noch anhalten, haben wir was vergessen? Nein, die beiden vor mir machen die Türen auf, spucken aus dem Auto, schliessen die Türen, und wir fahren heimwärts. Anscheinend feiert man so einen Abschluss.
Im Hotel muss ich erfahren, dass das Wasser Batteriesäure ist, ein wenig überholt, aber was soll’s.
Nach drei Stunden Bau ich sie ein, will starten, geht nicht, Schei……. Trottel ich, hab noch den Gang drin und Seitenständer herunten. Also, Gang raus, anlassen, jiiiiihaaaa, läuft.
Ich kann nur Danke! Danke! Danke! sagen zu der Crew vom Shaxzoda Hotel.
Von rechts: Shaxin, der mir beim Einbau geholfen hat, und zwar mit dem weissen Hemd
Behzod, von der Rezeption, der sich sehr um mich gekümmert hat
Rafig, der Hotelmanager, my friend
Meiner einer mit noch einem Angestellten, Namen entfallen
Peppi
3 Comments
Wolfgang · 28. Mai 2012 at 13:57
Hallo ihr Beiden,
habe eure Berichte gelesen – haltet durch bis zum Schluß. Weiterhin eine unfallfreie Reise und noch tolle Erlebnisse. Wir fahren morgen mit dem WoMo nach Südfrankreich.
Viele liebe Grüße und toi , toi ,
Wolfgang
Kuddel · 26. Mai 2012 at 22:03
….na also, dann hatte das doch einen Sinn, daß wir das mit der BMW-Batterie so sorgfältig und ausdauernd geübt haben:) Viel Spass weiterhin, Kuddel
earch · 26. Mai 2012 at 21:54
Hey Beppi! Super Blog und Geschichten- echt kurzweilig.Du solltest zu den Journalisten wechseln…;)
Hoffe ihr bekommt den neuen Energiespeicher!