Montag, 06.06.16 (50. Tag)
Der Amazonas ist mit 6448 km der zweitlängste Fluss der Erde.
2001 hat ein internationales Expeditionsteam dank ausgefeilter Satellitentechnik seine Quelle in den peruanischen Anden, nur knapp 200 km von der Pazifikküste entfernt, gefunden. Demnach entspringt der Amazonas an einem Hang des 5597 Meter hohen Nevado Mismi, einem Vulkan im Süden Perus.
Der Nevado Mismi liegt im Norden von Chivay und genau dort sind wir gestern abend nach zwei abwechslungsreichen Tagen auf der Panamericana angekommen.
Auffahrt zum Nevado Mismi
Es war Hermanns sehnlichster Wunsch, er hat sich die genauen Koordinaten besorgt, diese Quelle zu finden und dann einen Schluck frisches Amazonaswasser zu genießen.
Von 3800 m auf 5150 m – 30 km nur bergauf
Wir brechen morgens gegen 09:30 Uhr auf und zunächst geht es 20 km auf guter Straße zum kleinen Ort Tuti, an dessen Ende die Piste zum Mismi beginnen soll.
Problemlos finden wir die Abzweigung und schon nach wenigen Metern wird uns klar, das wird wieder kein Zuckerschlecken. Tiefe Schotter- und Sandpassagen, immer wieder faustgroße Felsstücke und steile Auf- und Abfahrten verlangen uns und den Bikes alles ab.
Wieder in einer absolut grandiosen Gegend
Langsam kommt der Nevado Mismi ins Blickfeld, wir befinden uns inzwischen auf 4600 m Höhe und von vielen Internetbildern wissen wir ungefähr, wie die Umgebung der Quelle aussieht.
Der Nevado Mismi im Blickfeld
Uns begegnet auf der ganzen Fahrt keine Menschenseele und man darf sich nur nicht vorstellen, hier oben ständig Wegweiser zu finden, es gibt keine. Immer wieder verzweigt sich die Fahrspur und oft können wir nur raten.
Das Gelände wird immer schwieriger
Schließlich passieren wir die 5000 m Marke und das Gelände wir immer schwieriger. Nach einer steilen Abfahrt endet schließlich die Spur an einem Geröllfeld und nach kurzer Suche, die jedoch auf 5150 m Höhe unvorstellbar anstrengend ist, stehen wir glücklich am Ziel – wir haben sie tatsächlich gefunden.
Höhenmesser am Navi
Am Fuße einer senkrechten Felswand sprudelt das kühle, klare Wasser heraus und natürlich lässt es sich keiner von uns nehmen, davon zu kosten.
Karl an der Quelle
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