Alle Versuche, etwas Konkretes über die Fähre Trabzon – Sochi in Erfahrung zu bringen, sind bisher gescheitert. Mails wurden nicht beantwortet und die Telefonate, die türkische Kollegen für mich geführt haben, brachten auch kein Ergebnis. Einmal war das Fährschiff an Russland ausgeliehen und bei einer anderen Reederei stand noch nicht fest, ob im Sommer überhaupt gefahren wird. Auf meine Frage, warum sie uns alle nicht weiter halfen und eine Reederei nannten, die die Route fährt, meinte der Kollege: „Das ist die Konkurrenz.“
Über viele Umwege habe ich Georg Seemüller ausfindig gemacht, der 2010 diese Fähre benutzt hatte. Durch seine Hilfe haben wir nun eine weitere Telefonnummer, die morgen noch ausprobiert wird. Seine Schilderung über den nördlichen Weg um das Kaspische Meer durch Russland und Kasachstan lassen das Schlimmste befürchten: katastrophale Straßen (oder Wege) und nichts als eintönige, ebene Steppe. Genauso haben wir es in anderen Reiseberichten auch schon gelesen.
Ein anderer Arbeitskollege hat zufällig Verwandtschaft direkt in Trabzon. Er versucht, übers Wochenende mehr in Erfahrung zu bringen.
Sunsanne Goertz hat uns sogar wieder einen Funken Hoffnung auf den Iran gemacht. Von ihr habe ich eine Adresse erhalten, über die erst kürzlich noch ein Iranvisum ausgestellt worden ist. Einfach probieren, meinte sie und schon war meine Mail unterwegs. Außerdem schreibt Peppi zusätzlich an die iranische Botschaft.
Wir wollen uns solange wie möglich gegen die Nordroute wehren. Die Aussicht, über 1000 km einsam durch die Steppe zu hoppeln, spornt uns an.
Doch nächste Woche muss eine Entscheidung fallen, wir haben immer noch kein einziges Visa.
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