Über den Uy Bulog Pass führt die Grenze, ein sehr schmutziger Ausenposten. Grenzformalitäten werden weniger und wir sind so zügig aus Tadschikistan heraus. Zum Grenzposten Kirgisistans sind es noch fast 20 km lehmig-nasse Bergstrasse.
Aber nach nicht mal 20 Minuten Abfertigung können wir weiter fahren.
Die Strassen werden besser und besser. Bis zum ersten Pass, Baustelle und heftiger Regen fängt an, ja man hört richtig, zum ersten Mal richtiger Regen auf der Tour.
Solange die Baustelle ist, so lange dauert auch der Regen.
Anschliessend erfreuen wir uns wärmeren Temperaturen um zwanzig Grad und wirklich gut ausgebaute, breite Strassen.
Wir geben Gas, da wir den Urs, die Kontaktadresse, nicht warten lassen wollen und können uns nicht mal mehr richtig über die schöne Natur ergötzen. Fuss hat Vorrang.
Angekommen führt uns Urs zum Hotel.

Am nächsten Morgen fährt Urs mit mir zum Krankenhaus. Dort die Röntgenabteilung zu finden, ist selbst für den Schweizer, der hier lebt, nicht ganz einfach.
Endlich angekommen, erklärt er den Krankenhausbediensteten das Problem und geht dann wieder seinem Job nach.
Eine nette Krankenschwester, mit ein wenig Englischkenntnissen hilft mir dann durch den Wirr-Warr des Krankenhauses.
Der Arzt beim Röntgen hat eigentlich mehr Interesse an seinem Kreuzworträtsel als an meiner Aufnahme, sieht auch mit seiner Mütze aus wie ein Koch, und behandeln tut er sowieso nicht.
Also weiter zum nächsten.
Der Zeitgenosse ist dann der Wahnsinn. Witze über die Engländer, Franzosen und Amerikaner werden gerissen, seine vier Untergebenen müssen lachen. Bei der fünften Auskunft, ich sei Deutscher, Nemez, hat’s dann auch er kapiert.
Dafür quält er jetzt meinen Fuss, lässt irgendwas in kyrillisch schreiben und über die Krankenschwester übersetzen, dass der Fuss nicht gebrochen, aber an der Innenseite angebrochen wäre. Dann schickt er seine Bediensteten alle hinaus, um mir Extrageld abzuknöpfen, das schnell in seiner Hose verschwindet.
Mit Röntgenbild und einer Bestätigung, auf der irgendwas steht fahr ich mit dem Taxi zurück zum Hotel.

Hiobsbotschaft: Die Reise muss abgebrochen werden.
Wir entscheiden, die Mopeds hier einzustellen, um im nächsten Jahr die Reise fortzusetzen.

Da es mit meinem rechten Fuss nicht mehr möglich ist, mein Motorrad sicher zum Stand zu bringen, haben wir uns entschieden, die Reise abzubrechen.
Die Krads bleiben hier, da wir evtl. Die Reise im nächsten Jahr beenden wollen. Jetzt stehen sie einsam und verlassen in einem Container. Es tut schon ein wenig weh, sie da so zurück zu lassen.
ADAC, zum Schluss war’s ja eine gute Lösung, aber wenn Peter nicht so hartnäckig geblieben wäre, würden wir mit Sicherheit noch ein oder sogar zwei Tage hierbleiben müssen, und das ohne Unterkunft, da Osch komplett die nächsten zwei Wochen ausgebucht ist. So aber konnten wir gestern noch einen Flug buchen, der von Osch um 23:40 Uhr abfliegt und morgen nachmittags in München landen will.

Ich bin sehr traurig über den Ausgang der Reise und hoffe 2013 den Trip beenden zu können. Ein kleiner Unfall, der mehr ein Umfaller war, beendet einen Traum.

bis bald in Eichstaett

Peppi

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