Teilnehmer: Georg Baumeister, Peter Schuster
Datum: 26.09. – 06.10.17
Km: 2989
Wir hatten noch einmal 14 Tage Urlaub gebunkert und die wollten wir äußerst sinnvoll in die beiden Nachbarinseln Korsika und Sardinien investieren. Eigentlich hatten mein Freund Georg Baumeister und ich diese Reise schon für den Herbst 2015 geplant gehabt, doch als meine Südamerikareise auf das Frühjahr 2016 nach vorne verlegt wurde, musste ich, um den Hausfrieden halbwegs zu wahren, unseren kleinen „Herbstausflug“ verschieben.
Zugeschlagen haben wir dann heuer, jedoch auch wieder nicht ganz so wie anfangs geplant. Dem Schorsch ist plötzlich eingefallen, dass er bis Sonntag in Kroatien beim Segeln ist und so starten wir anstatt gleich am Samstag erst am Dienstag. Da wir nun 4 Tage später dran sind, wir wollen ja keinen Stress aufkommen lassen, streichen wir kurzerhand Sardinien und so bleibt „nur“ Korsika übrig. Dies bringt natürlich so ganz nebenbei den Vorteil, dass wir beide irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft in einem Frühjahr oder Herbst wieder aufbrechen müssen, denn Sardinien wurde ja nicht für immer gestrichen.
Eine erste Überraschung erleben wir schon gegen Mittag auf der alten Brennerstraße. Wie immer wählen wir sie und nicht die mautpflichtige Autobahn. Nach einem Bogen um Innsbruck kommen wir auf Höhe der Anschlussstelle Innsbruck-Süd auf die Landstraße. Und wie haben wir uns dann gefreut und können es einfach nicht glauben: kein Verkehr, absolut Null. Wer die Brennerstraße kennt, der weiß, das beste Stück, an dem sich Kurve an Kurve reiht, sind die Kilometer unter der Europabrücke durch. Wir sind absolut alleine – was für ein Spaß!!
Doch schon 10 Minuten später kennen wir die Ursache: Vollsperrung – ein Muren Abgang – eine Umfahrung auf der anderen Talseite ist auch nicht möglich, also bleibt uns nichts anderes übrig, als die 9 Euro Maut für die Brennerautobahn zu berappen. Noch abends bei einer Pizza am Gardasee schwärmen wir von diesem einmaligen Erlebnis: Null Verkehr auf der alten Brennerstraße – wie absolut geil war denn das?
Die nächste Pizza kommt dann schon aus Frankreich. Aber auch die kann sich sehen, äh schmecken lassen. Wir führen sie uns auf dem Zeltplatz Marina d`Aleria an der Ostküste von Korsika zu Gemüte. Morgens sind wir früh vom Gardasee aufgebrochen und auf der Autobahn nach Livorno gerauscht. Klar, dass wir die Fähre nach Bastia, die um 15 Uhr ablegt, nicht verpassen wollen. Pünktlich um 18:30 Uhr verlassen wir als einer der Ersten das Schiff und nachdem wir uns durch den Feierabendverkehr von Bastia gekämpft haben, kommen wir auf der korsischen Nord-Süd-Rennbahn, der T10 flott in Richtung Süden voran. Dennoch ist es schon stockdunkel, als wir gegen 20 Uhr in Aleria ankommen.
Eigentlich wollen wir die ersten Tage an der Ostküste und hier in den Bergen verbringen. Doch die Wettervorhersage für die Westküste verheißt nichts Gutes – nur noch drei Tage Sonne, dann Regen.
So packen wir am nächsten Morgen und durchqueren die Insel zum ersten Mal. Schon nach wenigen Kilometer liegt die östliche Tiefebene hinter uns und unser korsisches Kurvenabenteuer kann beginnen. Schnell erreichen wir Corte und durch die sehr enge Scala di Santa Regina Schlucht und die Gorges di Spelunca Schlucht nähern wir uns Porto. Und je näher wir der Westküste kommen, umso mehr müssen wir aufpassen, keines der immer zahlreicher werdenden Wildschweine zu überfahren, die sich hier seelenruhig auf der Straße tummeln.