Über eine Million Einwohner tummeln sich in Odessa. 51% Ukrainer, 37% Russen und bis zu 130 Nationalitäten versuchen in dieser Stadt miteinander auszukommen. Und es funktioniert.
Unsere Tour beginnt freilich an der berühmten Potjomkischen Treppe. 142 m lang, 21,7 und 13,4 Meter breit, bei einem Höhenunterschied von dreissig Meter, bringt einen beim dritten Mal begehen ganz schön ins Schwitzen.
Für fusskranke Mitbürger läuft seit über 100 Jahren parallel dazu eine Drahtseilbahn.

Potjomkischen Treppe

Berühmt wurde sie durch den Stummfilm ‚Panzerkreuzer Potempkin‘ von Sergeij Eisensteins aus dem Jahre 1925, in der ein Kinderwagen die Treppe hinunterrollt. Wird heute noch immer adaptiert (Unglücksbote, Brazil).
In der Altstadt findet man neben Prachtbauten wie dem Archäologischem Museum und dem Operngebäude auch zahlreiche kleine Parks. Nach einem anstrengendem Einkaufsbummel kann man sich dann dort erholen. Strassenmusikanten versuchen dort, den flanierenden Odessaten nicht ganz auf die Nerven zu gehen und Strassenhändler bemühen sich, den Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Angeboten wird ja alles mögliche. Ist schon witzig, einem Menschen, der eine Kamera umgehaengt hat, Bilder von Odessa anzubieten.
Verschiedene, teilweise exotische Tiere kann man sich umhängen und so fotografieren lassen. Kostet natürlich was. Schlangen, Greifvögel, australische Wombats, Riesenleguane und sogar ein kleiner Alligator werden feil geboten. Diesem scharfzahnigen Beisser hat man mit Tesafilm das Maul zugeklebt, Frechheit, wie soll der dann seinen Spass haben. Und wo ist der Tierschutzverein?
Seit 2007 steht auch Katherina II., die Grosse, wieder auf dem Sockel. Sie war von 1762-1796 war sie russische Zarin. Mit viel Weitsicht gründete sie Odessa als Hafenstadt und hielt sich so die Handelswege über das schwarze Meer offen. Und wo stammt sie her, aus Preussen. sie wurde als eine Anhalt-Zerbst geboren. Allerdings mögen die ukrainischen Nationalisten sie nicht besonders.
Traurig ist aber an dieser so lebensfrohen Stadt nur die hohe HIV-Infizierten-Rate von 16%, die höchste in Europa. Und schon wieder hat man eine Rekordzahl zu verbuchen. 2011 haben sie die meisten Neuinfizierten auf dem Kontinent zu verbuchen.
Die zwei Gesichter von Odessa.

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