Wecken wie gesagt 05.00 Uhr. Ich brauche zum Zeltabau und Aufpacken fast eine Stunde. In dieser Hoehe bist du schon fertig, wenn du dick eingemummt auf die Maschine kletterst.

Keine Strassensperren, aber es geht noch bei Dunkelheit sofort bergauf. Nach einer halben Stunde halten wir auf der Passhoehe kurz an. 5200 m und der Temperaturanzeiger der BMW steht auf -18 Grad. Fuer mich als verfrorener Hund eindeutig zu kalt. Zu allem Unheil haben wir nun den laengsten Streckenabschnitt in grosser Hoehe vor uns. Die naechsten 100 km kommen wir nicht mehr unter 4900 m. Es wird auch nur unwesentlich waermer, als die Sonne endlich raus kommt. Immer wieder halten wir an und ich waerme mir die Finger an den Heizgriffen der BMW, die wesentlich mehr drauf haben als meine der Queen.

Es ist der kaelteste Tag der gesamten Reise.

In Domar erreichen wir die Grenze zu Tibet und fahren in den Himalaya ein. Ab nun heisst unser neuer Fuehrer Thopten, er ist selbst Tibeter. Das Wetter ist wie schon in den vorherigen Tagen super, Sonne pur, aber eben a….kalt. Wir wussten, dass es hier im Oktober kalt werden wuerde, aber mit diesen Temperaturen haben wir nicht gerechnet.

Wir fahren bis Rutog. Wir halten beim einzigen „Guesthouse“. Nichts anderes als ein einziger grosser Raum, in dem die ganze Familie lebt. In der Mitte steht ein Ofen, ich stelle mich davor und schlage mit den Armen um mich. Die Mutter des Hauses versteht und legt ordentlich Yakdung nach. Nach einer halben Stunde bin ich aufgetaut und nach einer weitern haben wir gute chinesische Nudeln bekommen. Und natuerlich reichlich Tee. Waerme, Essen und Tee und du bist hier oben voellig zufrieden. Ich schlafe mit Joe zusammen in einem Nebenraum, natuerlich alles ohne Heizung und bete beim Einschlafen, dass ich nicht nachts raus aufs Klo (hinters Haus) muss. Pinkeln geht ja noch, aber Gross waere bei diesen Temperaturen die Hoechststrafe.

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