Samstag, 11.06.16 (55. Tag)

Weiter geht es in Richtung Süden, ich Richtung Salar der Uyuni. Wir möchten heute so nahe wie möglich an den größten Salzsee der Erde, den wir morgen überqueren wollen, heran kommen.

Schotter

Immer weiter

Wir wissen was auf uns zukommt und so kann uns nichts zermürben, keine noch so gehaßt Welchblechpiste und auch kein Sand, an den wir uns langsam gewöhnen. Stunde um Stunde geht es weiter und es ist schon fast 16 Uhr. Wir haben Santa Ana hinter uns gelassen und folgen der Piste, die auf einer Art Damm weiter in Richtung Süden verläuft. „Ihr müsst euch rechts halten,“ hat uns im letzten Dorf jemand gesagt. Plötzlich liegen auf der „Dammstraße“ drei kleine Steine quer und eine Fahrspur zweigt nach rechts ab. Auf Karls Handy, der sich die Googlemaps herunter geladen hat, ist diese Piste von Beginn an nicht verzeichnet. Wir haben keinen Anhalt mehr und folgen instinktiv der Dammstraße weiter. Aber schon nach wenigen Metern, es sind immer noch Fahrspuren vorhanden, geraten wir in ein Sandfeld. Wir kämpfen uns Meter um Meter weiter, denn wir denken, wir sind richtig.

Karl i sand

Karl im Sand

Ich halte an, Karl kommt nicht nach. Wahrscheinlich steckt er fest.

versenkt

Versenkt! Da hilft nur eins: Umkippen, Sand darunter schiebe, wieder aufrichten, doch kurz danach war Sense!

Ich versuche zu wenden und da passiert es. Ich bin im Sand, die Kupplung ist voll raus und ich versuche mit Gas und schieben der Beine, voran zu kommen und nicht stecken zu bleiben. Meter um Meter wühle ich mich weiter, doch plötzlich heult der Motor auf, die Kupplung geht leer durch. Ich halte sofort an und stecke fest.

Mir schießt nur ein Gedanke ins Hirn: „Die Kupplung ist hin!“. Ich bekomme Augenblicklich einen Hitze- und Adrenalinaustoß, wie ich ihn bisher nur in Asien erlebt habe, als meine Batterie den Geist aufgegeben hat. Das kann sich keiner vorstellen – ich garantiere, da kommt kein Bangiejumping oder sonst was ran, das haut dermaßen rein, dass du dir die Jacke vom Leib reißen musst, um überhaupt noch Luft zu bekommen.

Ich gehe zurück und finde Karl, dessen GS umgekippt ist. Wir richten sie auf und er geht mit mir zur Queen, die im Sand steckt. Ich hoffe, dass die Kupplung nur überhitzt war und starte sie, aber die Kupplung geht leer durch. Out of Race – Geschrottet – das sind meine Gedanken! Nach wenigen Minuten, als ich wieder halbwegs klar denken kann, versuche ich, die Kupplung am Hebel zu verstellen. Ich drehe das Stellrad ganz nach innen und …. Gott sei Dank, auf den letzten Millimetern, greift sie. Mit letzter Mühe und Kraft kommen wir beide wieder aus dem Sandfeld heraus und schlagen unser erstes „Salzlager“ auf.

Sazllager

Erstes Lager im Salz –  die Queen lebt noch

Noch an diesem Abend wird und klar: mit dieser zu 90% geschassten Kupplung brauchen wir, da uns noch reichlich Sand erwartet, nicht weiter fahren, wir müssen zurück.

Categories: Bolivien 2

0 Comments

Schreibe einen Kommentar

Avatar placeholder

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.