Santiago de Compostela

Am darauf folgenden Tag, Mittwoch, 22. September, ist das ganze Mistwetter schnell in Vergessenheit geraten, Hier in Santiago passt es. Bei Sonnenschein machen wir uns nach dem Frühstück zu Fuß auf den Weg ins Zentrum. Je näher wir der Catedral de Santiago de Compostela kommen, in der sich das Grab des Apostel Jakobus befinden soll, umso mehr bekommen wir von dem Zauber mit, den dieser Ort auf die fast 200.000 Pilger, die jährlich hier ankommen, ausübt. Normalerweise bin ich nicht so gerne in größeren Städten, aber ich glaube nicht, dass sich jemand der Anziehungskraft Santiagos entziehen kann.

Das Grab des Apostel Jacobus

Ebenso sehenswert ist die gesamte Altstadt mit ihren verträumten, malerischen Gassen, in denen ein Restaurant auf das andere folgt. Die Altstadt, die Kathedrale und der Jakobsweg sind UNESCO Weltkulturerbe.

Kap Finisterre

Übersetzt bedeutet das ‚Ende der Erde‘. Anscheinend dachte man früher, hier ist die Welt zu Ende, dabei ist dies nicht einmal der westlichste Punkt von Europa.
Bekannt wurde das Kap vor allem dadurch, dass es für viele Pilger das eigentliche Ende des Jakobsweges ist. Nicht wenige setzen ihren Weg von Santiago aus die 60 km fort und beschließen ihre wochenlange Wanderung erst hier.
Eigentlich möchten wir morgen weiter nach Portugal, aber das schlechte Wetter werden wir nicht los. So fahren wir nur bis Vigo und wollen dort den Regen in Nordportugal aus sitzen.

Auf dem höchsten Berg Portugals.

Nach dem Regenwochenende in Vigo, hat uns nicht begeistert, nicht viel sehenswertes und zuviel Hundehinterlassenschaften auf den Gehsteigen, hieß es zuerst, ab Montag Wetterbesserung. Doch letztlich spulen wir unsere ersten 150 km in Portugal wieder im Regen ab. Deshalb verzichten wir schweren Herzens auf den hoch gelobten Parque Natural de Montesinho und versuchten, möglichst schnell weiter in den Süden zu kommen.
Einen ersten Lichtblick mit Sonne erfahren wir im wunderschönen Tal des Douro, der Nordportugal durchfließt und in Porto in den Atlantik mündet.
Auch am Dienstag, 28. September, regnet es zu Tagesanbruch nochmal auf unsere Zelte. Wir lagerten am Fuße der Serra da Estrela, die tief regenverhangen war. Wir lassen uns viel Zeit beim Packen und langsam klärte es wenigstens ein bißchen auf.
So entschließen wir uns doch, in die Serra rein zu fahren und als wir schließlich auf dem Torre, dem höchsten Berg des portugiesischen Festlandes stehen, werden wir mit einem atemberaubenden Rundblick belohnt und ich beginne ganz spontan, das Lied von Reinhard Mey „Über den Wolken“ zu summen.

Fatima

Fatima ist der bekannteste Wahlfahrtsort in Portugal und einer der bekanntesten der römisch-katholischen Kirche. 1917 soll dort die Jungfrau Maria drei Hirtenkindern erschienen sein. Seitdem kommen viele kranke nach Fatima, die dort um Genesung beten.
Endlich haben wir die Schlechtwetterfront hinter uns gelassen und treffen bei strahlendem Sonnenschein in Fatima ein. Herbert war vor Jahrzehnten schon einmal hier und konnte sich nur noch an die Unmengen von Pilgern erinnern. Dagegen ist es heute vergleichsweise mucksmäuschenstill und wir können uns ohne Gedränge die beiden Basiliken ansehen.

Vinha Velha

Bevor wir in Huelva auf die Fähre nach Lanzarote gehen, haben wir ganz im Südwesten Portugals noch was vor. Ein guter Bekannter von mir, Florian Neumeyer, lebt hier seit einigen Jahren mit seiner Lebensgefährtin. Deren inzwischen verstorbener Vater hat hier eine „Ranch“ mit Campingplatz, Ferienhäusern und einer Bio-Landwirtschaft aufgebaut, die die beiden jetzt weiterführen.
Die Straßen hierher sind auf 10 km nicht asphaltiert, die Kinder sind den ganzen Tag barfuß draußen, Fernsehen gibt es nicht, hier könnte man wirklich mal für ein paar Wochen total abschalten.
Viel Arbeit für die Beiden, aber sie machen einen richtig zufriedenen Eindruck auf uns.

Wir können nur eine Nacht bleiben, denn schon morgen geht unsere Fähre von Huelva zu den Kanaren, und die fährt nur einmal pro Woche.

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