Nach fünf Tagen sind komen wir in Toulon an.

Die Reise führte über Sankt Moritz an den Comer See. Natürlich konnten wir nicht ahnen, dass dies unsere wärmste Zeltübernachtung der ganzen Reise werden würde. Und es stand auch eine Entscheidung an:
Entweder wir fahren von hier aus auf dem kürzesten Weg nach Toulon zur Fähre nach Mallorca, die nur Mittwochs und Samstags geht, oder wir bleiben noch bis Samstag, obwohl die Wetteraussichten nicht berauschend sind, bis Samstag hier in den französischen Westalpen. Wir entschieden uns für die Fähre am Samstag.
Am zweiten Tag ließen wir es lockerer angehen und kamen auf überwiegend kleinen Straßen bis nach Oulx an der italienisch/französischen Grenze. Hier im Offroad-Eldorado der Alpen, besonders am Zeltplatz Don Bosco, habe ich mich schon öfter herum getrieben. Dass der Zeltplatz aber Anfang September noch so voll sein würde, hätte ich nicht gedacht.
Am Donnerstagmorgen überquerten wir die französische Grenze und ich hätte meinen Reisebegleitern, die zum ersten Mal hier in der Gegend waren, gerne die Krone (Geschütztürme) des Mont Chaberton, aber Wolken und Wetter hatten etwas dagegen. Dennoch hatten wir Glück: die beiden Tourgiganten Col de Izoard und Col de Galibier überquerten wir auf trockenem Asphalt und erst danach wurden wir nass.

Der Regen bremste uns auch in den ersten Stunden des Freitag, doch als wir die spektakuläre Combe Laval, eine wilde Schlucht mit einer bereits im vorletzten Jahrhundert gebauten tollkühnen Trasse, erreichten stellte der Wettergott auf trocken um.

Der Samstag stand ganz im Zeichen des mythischen Berg der Tour de France, dem Mount Ventoux.
Es hat den Anschein als zählt in Frankreich keiner als richtiger Radler, wenn er nicht mindestens einmal im Leben die 18 km Steigung zum Mont Ventoux hoch ist.
So waren an diesem wunderbaren Morgen, nach dem Regen war die Fernsicht klasse, Tausende auf zwei Rädern, die meisten natürlich ohne Motor, oder sogar zu Fuss unterwegs. Belgien richtete hier am Ventoux ein Rennen aus.

Nach 200 abwechslungsreichen Kilometern auf kleinen Straßen vorbei an den zahllosen Lavendelfeldern der Provence erreichten wir gegen 16:30 Uhr Toulon und die Fähre nach Mallorca.

1 Comment

Volker Bacherle · 12. November 2021 at 16:16

Hallo Brummi, tolle Bilder – tolle Tour, gerne mehr davon…
Gruß an ALLE
Frigo

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