Teilnehmer: Josef Adametz und Peter Schuster

Datum: 27.06. – 19.07.2009

Km: 7070

Peppi und ich lernten uns kennen, als wir ab 2007 zusammen eine Fußballjugendmannschaft der JFG Eichstätt trainierten. Es zeigte sich schnell, wir verstanden uns von Beginn an und es gab eigentlich nie Probleme zwischen uns.

Peppi hatte nur einen gewaltigen Nachteil, Motorradfahren war bis dato ein Fremdwort für ihn. Infiziert war er aber trotzdem, ebenso wie ich hatte auch er den Reisevirus schon lange im Blut. Doch im Gegensatz zu mir war er in der Vergangenheit eben überwiegend als Rucksacktourist unterwegs gewesen.
Aber wie konnte es dann geschehen, dass wir beide nun beabsichtigen, gemeinsam mit Motorrädern in Richtung Himalaya aufbrechen wollen?
Der Stein, der das Ganze ins Rollen brachte, war ein Gespräch während eines der vielen Trainings im Herbst 2008, das ungefähr so abgelaufen sein könnte: „Was hast du denn nächstes Jahr im Urlaub vor?“ fragte ich Peppi. Er erwiderte: „Eigentlich nichts Konkretes. Und du?“ „Mit dem Motorrad nach Island, ist schon lange mein Traum. Aber ich finde keinen, der mitfährt. Und alleine, ist es mir fast ein bisschen zu weit.“ Peppi: „Dann fahr ich halt mit.“ „Aber du hast doch nicht mal einen Führerschein, geschweige denn eine Moped. Ah, du meinst bei mir hinten droben. Kannst du vergessen. Ich kutschier dich nicht 3 Wochen dort oben durchs Gelände, das geht nicht“ „Ok, dann mach ich halt den Führerschein und kauf mir ein Motorrad,“ erwiderte er spontan.
Was ich damals noch für leere Worte hielt, entpuppte sich schnell als ernst gemeinter Vorsatz. Gesagt – getan, im Frühjahr 2009 hatte Peppi den Schein und war wenig später stolzer Besitzer einer nagelneuen BMW GS 650 (Eigentlich das einzige Motorrad, welches für seine Größe gerade noch passt).
Schnell noch 1000 km für den ersten Kundendienst raufgefahren und los ging’s. Erste größere Tour – Island – auch nicht schlecht, um Motorradfahren zu lernen.

Wir übernachteten bei Karen in Hamburg, einer Bekannten von Peppi und schifften uns am nächsten Tag um 16 Uhr auf die Norröna in Hanstholm/Dänemark ein. An Bord holten wir uns bei strahlendem Sonnenschein einen richtig fetten Sonnenbrand im Gesicht. Wir hatten eigentlich an alles gedacht, außer an Sonnencreme. Aber wer denkt schon an Sonnencreme, wenn er nach Island will. Nach knapp 30 Stunden Seereise legte die Norröna um 22.30 Uhr bei äußerst unwirtlichem, eisigen Wetter und dichtem Nebel in Torshavn, der Hauptstadt der Färöer Inseln, an. Hier hatten wir 2 ½ Tage Aufenthalt. Anfangs war Peppi noch sehr skeptisch und fragte, was wir denn auf den Färöer wollten. Doch schon am nächsten Tag änderte sich seine Meinung komplett. Die Färöer hatten uns mit ihrem unvergleichlichen Charme von Beginn an in ihren Bann gezogen.
Aber eben noch nicht bei der Ankunft. Wie gesagt, Wind, eisig kalt und Nebel. Die Visiere beschlugen, ich konnte bei dem herrschenden Dämmerlicht weder die Karte noch die Wegweiser lesen und so fanden wir nicht mal aus der Stadt heraus. Was bei der Größe von knapp 15000 Einwohner fast schon ein kleines Kunststück sein dürfte. Als wir nach einer halben Stunde Irrfahrt wieder an unserem Ausgangspunkt in der Nähe des Hafens waren, entschlossen wir uns, entgegen der ursprünglichen Planung, doch in der Stadt auf dem Zeltplatz zu übernachten.  Am nächsten Morgen und auch am folgenden Tag zeigten sich uns die Färöer von ihrer schönsten Seite, strahlender Sonnenschein, 20 Grad. Wieder einmal hatten wir richtig Glück mit dem Wetter. Wir erlebten zwei unvergessliche Tage auf einer Insel, die normalerweise über 250 Regentage im Jahr verfügt. Erst am dritten Tag, wir mussten nachmittags wieder auf die Norröna, hatten wir mit Nebel und Nieselregen typisches Färöer-Wetter.

Categories: 2009 Island

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