Dienstag, 10.05.16 (23. Tag)
Und Moritz sollte wirklich recht behalten. Es wurde eine der brutalsten Pisten, die ich je gefahren bin. Es gab zwar keine Abgründe wie bei der Todesstraße, dennoch blieben wir noch bis zum Ende des gestrigen Tages in den östlichen Ausläufern der Anden und es ging ständig bergauf und bergab. Der Straßenbelag war vom feinsten: Schlammpassagen, tiefer Kieselschotter (ich möchte mal wissen, was der sich gedacht hat, der den dort abgeladen hat – sicher nicht an einen österreichischen und drei deutsche Motorradfahrer), Felsen, tiefe Fahrrinnen und Sand. Zum Teil schafften wir nur knapp über 20 km in der Stunde. Wie sollten wir da bis morgen in Rurrenabaque sein. Aber wir hatten Glück, es gab auch immer wieder Asphaltabschnitte und da gaben wir dann Gas. So schafften wir bis Ende des gestrigen Tages noch etwa 150 km. Als es zu dämmern begann, waren wir direkt auf einem Berg in 1200 m Höhe. Weit und breit nur die Straße und der Regenwald, wo sollten wir hier die Zelte aufschlagen.
Letzlich blieb uns wieder nur ein Platz direkt neben der Straße. Zu allem Glück regnete es beim Aufbau der Zelt, es war eh schon fast finster, noch kräftig ab und damit dieser Lagerplatz endgültig in meiner Lagerplatzbeliebtheitsrangliste unter den letzten 10 Plätzen rangieren darf, fuhren auch noch die ganze Nacht Lkws (in dem brutalen Gelände mit geschätzen 5 km/h an uns vorbei) und in meinem Vorzelt hatte sich, ich vermute, ein grillenartiges Tier (oder besser Ungetier) breit gemacht, welches, so empfand ich es zumindest, mit Sicherheit, Vogellautstärke erreicht hat. (ungefähr alle 2 Sekunden).
Nach zwei vergeblichen Aufspürversuchen blieb mir nur, mich umzudrehen und mit dem Kopf nach unten zu „schlafen“.
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