Sonntag, 01.05.16 (14. Tag)

Nach dem relativ geglückten Grenzübergang saßen wir gestern früh nach einem etwas dürftigen Frühstück wieder früh im Sattel.

Wir folgen der Ruta 4 durch das bolivianische Tiefland in Richtung Westen. Auch darüber gibt es nicht allzuviel zu berichten, denn es fehlt weiter brutal an Abwechslung: gerade Straße, kein Verkeht, Tempo 100 km/h (nicht weil man hier in Bolivien nicht schneller fahren darf – Polizei oder gar Radar haben wir an der Straße überhaupt nicht gesehen – sondern einfach um die Reifen zu schonen). Wenigsten ist das Wetter inzwischen stabil gut und abends lagern wir auf dem Grundstück eines ärmlichen Bauernhauses, dessen Besitzer überhaupt nichts gegen uns hat.

So ging es auch heute weiter. Kurz bevor wir gegen 10 Uhr Santa Cruz erreichen, reißt es mich plötzlich aus meiner Sodahinfahrlethargie! Nein, kein Unfall oder ein rüchsichtsloser Überholer – ich sehe doch tatsächlich am Horizont die ersten schattenhaften Umriße von Bergen. Unser eigentliches Ziel ist in Sicht: die Anden. Natürlich halte ich sofort für ein Foto.

Santa Cruz hat erwartungsgemäßig außer brutalem Verkehr nicht viel zu bieten. Bevor wir die Stadtgrenze endlich erreichen und durch sind, wollen wir noch tanken und jetzt beginnt das Drama. Sprit gibt es für Touristen nur in Kanistern. Die haben wir natürlich maßenhaft dabei – Schmarrn, nur ich habe meine beiden 5-Ltr.-Kanister mit und so dauert die ganze Prozedur gut 45 Minuten. 10 Liter auffüllen, zahlen, reinschütten – once again.

Dann dauert es nicht mehr lange und wir erreichen kurz hinter Santa Cruz die ersten Ausläufer der Anden. Plötzlich hat die Straße Kurven und schon biegen wir nach Süden ab – der erste Schotter.

Wir machen diesen Umweg nach Sucre, unserem ersten Ziel in Bolivien, bewußt, denn im Reiseführer steht, dass uns diese Strecke durch eine phantastische Landschaft führen wird. Nach der ersten Schotterstunde verbringen wir auch diese Nacht wieder in den Zelten im Freien.

K1600_Die Anden sind in Sicht

Categories: Bolivien 1

1 Comment

Willi Dussmann · 4. Mai 2016 at 20:11

Hallo Hermann,

ich habe mir die bisherigen Berichte Eurer Reise durchgelesen und finde es super, wenn man das alles so mitverfolgen kann. Und a bissl neidisch war ich natürlich auch gleich.

Liebe Grüße aus daham – und pass auf Deine LINKE Packtasche auf….

Willi

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