Frühzeitig aufstehen, abbauen, alles am Motorrad verstauen und los geht’s. Da uns die Föderation eine Stunde voraus ist, eilt es uns doch ein wenig.
Nicht ganz 30 km und schon sind wir an der ukrainischen-russischen Grenze. Wir haben soviel negatives über die Willkür der hiesigen Beamten gehört, von unfreundlich, lange Wartezeiten, ja sogar von Bestechungsgelder war die Rede.
Nach eineinhalb Stunden waren wir abgefertigt. Nett, freundlich und hilfsbereit, diese Erfahrung haben wir gemacht. Das System mag ein wenig arbeitsintensiv sein, da eine Eintragung, dort noch ein Stempel, da ein Formular ausfüllen, dann kommt der Herr Zöllner, streicht unsere Fehler wie ein Dorfschulmeisterlein heraus, lässt es uns nochmal schreiben, bevor er uns mit einem Augenzwinkern und fast einem Lächeln das Okay gibt.
Nett war’n sie, die Buben.
Geldumtausch ist jetzt nicht mehr an allen Ecken und Enden wie in der Ukraine. Wir brauchen jetzt eine Bank. Also, rauf auf das Moped.
Erst in der Grossstadt Rostov Na Donu rollt dann endlich der Rubel, 1:38. Noch schnell einen Kaffee, na ja, Nescafé getrunken und schon läuft die Karre wieder.
So nett die Grenzer waren, so unfreundlich sind zwei Walküren an einer Tankstelle. Obwohl ein Visa Schild an dem Guckloch hängt, wollen die nur Cash. bezahlen muss man vorher, wenn’s dann nicht reicht nochmal nachlegen.
Auf Richtung Volgograd. Gute Autobahnen haben sie ja schon. Deswegen fährt der russische Mitbürger, als wäre der Teufel hinter ihm her. Nicht selten passiert es, dass man einen Lastwagen überholt und links neben einem taucht wie aus dem Nichts noch ein Wagen auf. Man ist noch am überlegen, wo der denn plötzlich herkommt und wird schon wieder attackiert, diesmal von rechts. Irgendwie schaffen wir es, nicht angefahren zu werden.
Gegen Abend, kurz vor der Zeltplatzsuche, machen wir Halt in einer Ortschaft in der Nähe der Strasse. Шолоховский, bekannt durch Film, Funk und Fernsehen.
Dort setzen wir uns am Dorfplatz auf eine Bank, leere Bierflaschen liegen herum, und werfen einen Blick auf die dortige Leninstatue.
Schon kurze Zeit darauf versammelt sich die Dorfjugend um uns, lassen sich fotografieren und machen selber Bilder von sich auf dem Motorrad.

 

Dorfplatz in Шолоховский

Wir müssen uns dann verabschieden, da es sonst zu spät wird. Auch die Jungs müssen sich sputen, Fussballtraining. Kommt einem vertraut vor.
Ein paar Kilometer weiter nächtigen wir wieder in unseren Zelten. Wir freuen uns, wieder bei heissem Wetter, 30 Grad, 370 km weit gekommen zu sein.

Categories: Russland

1 Comment

Eva · 12. Mai 2012 at 14:54

Hallo ein Peter!!!
Noch ein bisschen und halb Wegs hinter Ihr,
Ich wünsche Euch viel Eindrücke und glücklichen Ankommen in das Ziel.
Ich halte Daumen.
Eva

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