Ich schlafe die ganze Nacht sehr unruhig. Immer wieder schaue ich vom Bett aus aus dem Fenster und ab Mitternacht klart es ploetzlich auf und die Sterne sind da.

Unser Guide hat gestern mit einem Freund telefoniert, der mit seiner Gruppe am Everest war – alles in Wolken und Nebel. Wie wird es heute dort aussehen?

Ich verlasse mich auf meine Wetterglueck, das mich eigentlich noch nie im Stich gelassen hat. So war es auch 2001, als wir in Alaska am Denali, den Mt. Mckinley waren, der nur knapp 80 Tage im Jahr frei zu sehen ist. Abends schaelte er sich aus den Wolken und lag wie gemalt vor uns.

Wir brechen schon um 08.00 Uhr auf, eben beginnt es zu grauen und es ist wolkenlos.

Muehsam arbeitet sich der Van die Piste entlang, uns wird es die 7 Stunden Fahrzeit gehoerig durchschuetteln (nicht schon wieder, saesse ich doch nur auf der Queen, da macht Schotter eigentlich immer Spass und diesmal haetten wir auch das Gepaeck zurueck lassen koennen).

Nach kurzer Anlaufzeit geht es bergauf, vor uns liegt 5120 m hohe Pang-La-Pass. Je hoeher wir kommen, desto mehr Schnee liegt. Schliesslich erreichen wir die Passhoehe sind ueberhaupt nicht vorbereitet, unser Fuehrer hat kein Wort gesagt.

Einem jeden vor uns verschlaegt es den Atem. Vor uns liegt eine unbeschreibliche Landschaft aus Schnee und Eis, die gekroennt wird von 5 der 14 Achttausender, die es auf der Erde gibt. Gekroent vom unbestrittenen Koenig der Berge, dem Everest, der majestaetisch ueber allem thront.

Und das wieder bei Bilderbuchwetter – unfassbar.

Ganz links im Osten der Makalu, daneben der Everest, in dessem Gipfelwindschatten sich eine leichte Wolke gebildet hat, die den Blick auf den direkt dahinter liegenden Lhotse etwas erschwert. In Richtung Westen folgen der Cho Oyu und schliesslich der Shishapangma.

Nur widerwillig reissen wir uns los und fahren durch unzaehlige Kehren talwaerts.

Drei Stunden spaeter erreichen wir das Ziel unserer Reise, das ueber 5200 m hoch gelegene hoechste Kloster der Welt, Rongbuk. Doch das interessiert uns beim Aussteigen ueberhaupt nicht. Wir stehen praktisch am Fuss des hoechsten Berges der Erde und der Anblick ist einfach nur atemberaubenden.

Wir klettern ein wenig im Kloster umher, das an einem Hang liegt und muessen uns immer wieder nach Atem ringend mit den Haenden auf den Knien abstuetzen. Und da steigen einige auch noch auf diesen Riesen hinauf – Irrsinn.

Ueber eine Stunde machen wir Bilder und nach dem Lunch im gemuetlichen Klosterrestaurant geht es auf den Rueckweg.

Ein mehr als traumhafter Tag!

Categories: Tibet

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