Weit über 400.000 Einwohner teilen sich in Sewastopol in fast 3/4 Anteil Russen und ca. 1/5 Ukrainer auf. Der Rest sind ethnische Minderheiten.
Unsere Kathi, also die Grosse, hat mit Odessa und Sewastopol einen cleveren Schachzug gemacht. War die Stadt im Nordwesten des Schwarzen Meeres für den Welthandel offen, verlegte die gute Preussin mit der Gründung von Sewastopol 1783 die Kriegsschiffe auf die Halbinsel Krim, also in den Nordwesten.
Als erstes führt uns unser Weg in den Hafen. Wir chartern ein kleines Boot und machen eine fast dreiviertel Stunde lang dauernde Hafenrundfahrt, für 5 Euro pro Mann. Unser Guide, ein stolzer Ukrainer, freut sich darauf, uns in einem lustigem Englisch die Kriegsschiffe zu erklären.
Mit viel Konzentration übersetzen wir seinen Dialekt und erfahren, dass die russische Föderation den auslaufenden Vertrag zur Nutzung des Schwarzen Meeres im Jahre 2010 von 2017 auf 2042 verlängert hat, die Ukraine hat seither wesentlich verbilligtes russisches Gas.
So liegen heute die Schiffe beider Länder einträchtig nebeneinander, zu unterscheiden nur daran, dass die ukrainische Flotte der Schiffsnummer ein U voraussetzen, die russischen Schwimmutensilien immer bunte Flaggen aufziehen.
Unser Fremdenführer erklärt uns voller Freude fast jedes einzelne Schiff, angefangen von der Bestückung des Kriegswerkzeuges bis hin zu der Reichweite der Raketen. Moskau kann ohne Probleme beschossen werden, falls die Satelliten, die die Zielauffassung steuern, ihren Dienst tun. Hoff ma mal, dass man das nie erleben muss.
Die berühmte russische Schwarzmeerflotte ist heute noch der groesste Arbeitgeber in Sewastopol und begleicht auch ungefähr 25 % vom Stadtbudget.

Hafen Sewastopol

Categories: Ukraine

0 Comments

Schreibe einen Kommentar

Avatar placeholder

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.